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Tarquinius Priscus


Tarquinius Priscus , fünfter römischer König von 616 v.Chr. bis 579 v.Chr., stammte aus der etruskischen Stadt Tarquinii und hiess eigentlich Lucumo. Er war sehr reich und hatte sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt, und zwar deshalb, da ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämtern und Würden der Stadt verwehrt war. Der Grund lag in der Herkunft seines Vaters Demaratos, der aus Korinth stammte. Bei seiner Ankunft in der Stadt in einem Wagen griff sich auf dem Ianiculumhügel ein Adler seine Mütze und setzte sie ihm wieder auf. Er deutete dies als Omen dafür, einmal König zu werden.

In Rom gelangte er durch Grosszügigkeit und Geschicklichkeit großes Ansehen. Selbst König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nachdem der König verstorben war, konnte Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, ihn zum König zu wählen.

Seine militärischen Fähigkeiten musste er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen. Die für Rom gefährliche Streitmacht wurde besiegt und im weiteren unterwarf er sogar die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege brachte er reiche Beute nach Rom. Tarquinius Priscus verdoppelte die Grösse der Centurien auf 1.800 Personen. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Darunter war u.a. die Familie der Octavii. Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und den Ausbau der Stadt. Als erster errichtete er mit dem Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Zuvor saßen die Zuschauer zwischen Aventin- und Palatinhügel bestenfalls auf hölzernen Tribünen. Ab jetzt wurden dort auch regelmässig große Spiele veranstaltet.

Nach einer großen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle entwässert, um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Großtat begann er aufgrund eines Gelübdes im Krieg gegen die Sabiner mit dem Bau eines Tempels zu Ehren des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Capitol. Mittlerweilen waren die Söhne seines Vorgängers Ancus Marcius erwachsen geworden und außerdem der Meinung, der Thron stünde ihnen zu. So liessen sie Tarquinius Priscus nach 38 Regierungsjahren durch zwei Bauern mit einer Axt ermorden. Dank der klugen Voraussicht der Königin Tanaquil wurden aber nicht die Königsmörder, sondern Servius Tullius zum Nachfolger gewählt.


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